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Almanach 2019 : Diskutieren
(2020)
Almanach 2020 : Sorgen
(2021)
Nachhaltigkeitsreport 2021
(2021)
Das Center for Applied European Studies (CAES) der Frankfurt University of
Applied Sciences veranstaltete am 13. November 2020 ein Symposium zum
Thema „Europäische Klimapolitik – zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Es
zielte darauf ab, das Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Politikfeldern
wie Klima-, Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik, sowie die Positionen verschiedener
Interessensgruppen zu beleuchten. Ein weiteres Ziel des Symposiums
war es, Impulse zu setzen, wie Maßnahmen zum Klimaschutz in der EU
gestaltet werden müssen. Klima- und Energieziele, Instrumente und
Rechtsvorschriften sollten aus unterschiedlichen, auch konvergierenden
Blickwinkeln, von Expert/-innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft betrachtet werden.
5. BIH-Treffen : Tagungsband
(2021)
Leadership is changing due to many digital influences. Digitization requires new leadership skills and will increasingly produce automated decisions. Such “management by systems” and more independence of the employees leads to agile forms of organizations. Both man-agers and employees will use artificial intelligence and bots to interact with one another. The article shows that agility requires more leadership and “cyber leadership” requires more artificial intelligence.
Banken auf dem Holzweg? : Eine empirische Untersuchung der Bewertung von Kreditkarten aus Holz
(2021)
Um ihren Fokus auf Nachhaltigkeit zu unterstreichen bieten vereinzelte Banken in Deutschland und der Schweiz ihrer Kundschaft seit kurzem Kreditkarten aus Holz. Wie nehmen die Kunden diese Karten in Bezug auf die Nachhaltigkeit der Karte und der Bank wahr? Auf Basis der Hinweis-Konsistenz-Theorie wird die Fragestellung mittels einer Befragung von 85 Studierenden untersucht. Mittels Faktorenanalyse werden die Aussagen zur Nachhaltigkeitseinstellung und zur Erwartung an die Bank verdichtet. Die Regressions-Analysen zeigen, dass Holz-Kreditkarten überwiegend positiv bewertet werden und zwar umso stärker je positiver die Einstellung zur Nachhaltigkeit ist. Die Analyse bestätigt ebenfalls: eine positive Bewertung der Holz-Kreditkarten führt zu einer höheren Erwartung in Bezug auf nachhaltiges Management der Bank. Banken, die Holz-Kreditkarten anbieten müssen diese erhöhten Erwartungen erfüllen können. Andernfalls laufen sie Gefahr mit dem Vorwurf des Greenwashings konfrontiert zu werden, denn einen wesentlichen Beitrag zur Müllvermeidung stellen Kreditkarten nicht dar.
Die Studie stellt Ergebnisse einer im Juli 2021 durchgeführten, deutschlandweiten Befragung mit Schwerpunkt auf der Personenmobilität vor und vergleicht diese mit einer knapp ein Jahr zuvor durchgeführten Befragung. Ein Teil der Befragten wurde dabei in beiden Wellen erfasst, was tiefergehende Analysen von möglichen Verhaltensänderungen erlaubt. Ein wichtiger Befund ist, dass mit der coronabedingt relativ hohen Bedeutung des Home-Office der ÖPNV im Modal Split weiter ins Hintertreffen gerät. Zum Zeitpunkt der Befragung war rund die Hälfte der Erwachsenen vollständig geimpft oder genesen. Nach den vorliegenden Daten scheint es aber nicht so zu sein, dass diese Personengruppe in nennenswerter Weise wieder verstärkt mit dem ÖPNV unterwegs ist. Ein Aspekt dabei könnte ein Tarifmodell sein, das sich nicht gut mit regelmäßigem Home-Office verträgt. Neben diesen Auswertungen werden noch aktuelle Befunde aus anderen Quellen zum Thema Mobilitätsentwicklung diskutiert.
Abstract English
Meat substitutes are on the rise. How does the naming of meat substitute products influence their acceptance? In a quantitative omnibus survey, six product names for meat substitute products are evaluated in terms of purchase preference. Respondents are asked about their preferred product names. A distinction is made according to the dietary form of the subjects. The product names are differentiated by the strength of the association with meat products. In addition, the extent to which consumers accept names, typically associated with meat-legged products, for naming meat substitutes was tested. Results showed no preference of product names as a function of the subjects' dietary form. The assumption that products with names reminiscent of meat products lead to lower acceptance among followers of meatless, could not be confirmed dietary forms. The acceptance of name additions such as "sausage" or "schnitzel" was constant for all dietary forms. Moreover, no differences in preference can be found with regard to gender. For companies in the industry, this means that when naming meat substitutes, the association with meat-containing products has little influence on their acceptance.
Abstract Deutsch
Fleischersatzprodukte sind auf dem Vormarsch. Wie beeinflusst die Namensgebung von Fleischersatzprodukten deren Akzeptanz? In einer quantitativen Omnibusbefragung werden sechs Produktnamen für Fleischersatzprodukte hinsichtlich der Kaufpräferenz bewertet. Die Befragten werden zu den von ihnen präferierten Produktnamen befragt. Dabei wird nach der Ernährungsform der Probanden unterschieden. Die Produktnamen differenzieren sich durch die Stärke der Assoziation zu Fleischprodukten. Darüber hinaus wurde getestet, inwiefern Verbraucher Bezeichnungen, die typischerweise mit fleischbeinhaltenden Produkten in Verbindung gebracht werden, für die Namensgebung bei Fleischersatzprodukten akzeptieren. Die Ergebnisse zeigen keine Präferenz der Produktnamen in Abhängigkeit der Ernährungsform der Probanden. Die Vermutung, dass Fleischersatzprodukte, die mit Fleischprodukten assoziiert werden, zu einer geringeren Akzeptanz bei fleischlosen Anhängern führen, konnte nicht bestätigt werden. Die Akzeptanz von Namenszusätzen wie z.B. „Wurst“ oder „Schnitzel“ war für alle Ernährungsformen gleichermaßen gegeben. Hinsichtlich des Geschlechtes lassen sich keine Unterschiede in der Präferenz feststellen. Dies bedeutet für die Praxis, dass bei der Namensgebung von Fleischersatzprodukten die Assoziation zu fleischhaltigen Produkten wenig Einfluss auf deren Akzeptanz hat.
Soziale Intervention findet meist als personenbezogene Dienstleistung in einem organisatorischen Rahmen statt. Da Intervention als eine Form von „Steuerung“ begriffen werden kann, stellt sich dabei das Problem der „doppelten Steuerung“, d.h. die (steuernde) Intervention wird ihrerseits innerhalb der Organisation gesteuert. Dabei treten regelmäßig Verwerfungen auf, die Gegenstand von Forschung sein müssen, soll „Intervention“ nicht eindimensional gefasst werden. Die Erforschung sozialer Interventionen steht zudem häufig vor dem Problem der Vermittlung zwischen Theorie und Praxis, das im Sinne „kritischer Theorie“ anzugehen ist.
Auch ältere Frauen und Männer (60+) sind von Gewalt in der Paarbeziehung betroffen. Doch finden gerade Ältere bislang nur schwer Zugang zum bestehenden psychosozialen Hilfesystem. Zur Schließung dieser Versorgungs- und Unterstützungslücke empfehlen (inter)nationale Studien niederschwellige Hilfeansätze. Im Rahmen eines Drittmittel finanzierten Praxisforschungsprojektes, das als Intervention in die professionellen Handlungsfelder des Gewaltschutzes, der psychosozialen Gesundheits- und offenen Altenarbeit für diese wenig beachtete Betroffenengruppe verstanden werden kann, gingen wir in Kooperation mit drei Praxispartner*innen der Frage nach, ob sich das niederschwellige Hilfesetting von ehrenamtlich bzw. semiprofessionell tätigen Lots*innen im Senioren-, Gesundheits- und Integrationsbereich für das Ziel adaptieren lässt, die Gruppe älterer Gewaltbetroffener besser zu erreichen. Handlungsleitend war das an feministischer Praxisforschung orientierte Prinzip dialogischer Partizipation, welches im Forschungsprozess zum Teil widersprüchliche Anforderungen und Erwartungen zwischen Wissenschaftlerinnen und Praxisakteur*innen schuf und ein dicht gewobenes Spannungs- und Konfliktfeld grundierte. Konkretisiert entlang von Einsichten zum Forschungsprozess und zentralen Befunden werden in diesem Beitrag Erkenntnischancen und Konfliktfelder dialogisch-partizipativer feministischer Praxisforschung ausgeleuchtet und kritisch reflektiert.
Zusammenfassung
Der demografische Wandel stellt vor allem ländlich strukturierte Regionen vor Herausforderungen bei der Mobilitätsversorgung der Bevölkerung. Schülerverkehre, die vielfach das Rückgrat des ÖPNV bilden, nehmen ab, während gleichzeitig der zunehmende Anteil älterer und hochbetagter Menschen zu wachsenden Anforderungen an den ÖPNV führt. Bereits seit den 1990er Jahren setzen Gemeinden auf so genannte Bürgerbusse, die mit ehrenamtlichem Engagement regelmäßige Fahrtmöglichkeiten zu wichtigen Einrichtungen bieten und so den ÖPNV ergänzen. Im Unterschied zu anderen Bundesländern gibt es in Hessen bislang erst wenige Bürgerbus-Angebote. Eine Ausnahme stellt der Landkreis Marburg-Biedenkopf dar, wo mit Unterstützung der Lokalen Nahverkehrsorganisation RNV in fünf Gemeinden Bürgerbusse betrieben werden.
Die nun seit einigen Jahren betriebene Förderung und Unterstützung von Bürgerbussen durch den Landkreis bzw. den RNV sowie das Interesse weiterer Gemeinden, Bürgerbusse einzurichten, geben Anlass, ein Zwischenfazit zu ziehen und kritisch zu beurteilen, ob und wie gut sich die Bürgerbus-Angebote bewährt haben und Empfehlungen zur künftigen Entwicklung zu entwickeln.
Mit Hilfe einer Analyse von verfügbaren Daten zu Raumstruktur und Verkehrsangebot, von Fahrgastzahlen sowie mittels quantitativer und qualitativer Befragungen von Fahrgästen, FahrerInnen sowie verantwortlichen Akteuren wurden im Rahmen des Projekts „Erfolgsfaktor Bürgerbus!?“ die fünf Bürgerbus- Angebote im Landkreis Marburg-Biedenkopf analysiert und beurteilt. Im Fokus standen dabei deren Bewährung und Einordnung in die Landschaft der Mobilitätsversorgung sowie die Ableitung von Empfehlungen für weitere interessierte Kommunen und ÖPNV-Aufgabenträger.
Im Ergebnis zeigt sich, dass Bürgerbusse in der Form, wie sie in den untersuchten Kommunen praktiziert werden, gut geeignet sind, das örtliche Mobilitätsangebot zu ergänzen. Sie sprechen dabei Zielgruppen bzw. deren Mobilitätsbedürfnisse an, die vom ÖPNV aus verschiedenen Gründen nicht voll befriedigt werden können. Auf diese Weise ergänzen sie den ÖPNV sinnvoll. Das im Landkreis Marburg-Biedenkopf umgesetzte Konstrukt aus kommunaler Verantwortung für Fahrzeug, Gesamt-Organisation, Finanzierung, Kommunikation und Betreuung des Ehrenamts, ehrenamtlichem Betrieb, fachlicher Unterstützung sowie gemeindeübergreifender Koordination durch die Lokale Nahverkehrsorganisation und Betriebskostenzuschuss durch den Landkreis hat sich ohne Einschränkungen bewährt und kann zur Umsetzung in anderen Kommunen und Landkreisen empfohlen werden. Hierfür ist eine systematische Unterstützung auf Landesebene wünschenswert.
Indizien dafür, dass Bürgerbusse eine Konkurrenz für den ÖPNV darstellen könnten, konnten nicht gefunden werden. Auch scheinen Bürgerbusse nicht geeignet, vorhandene ÖPNV-Angebote zu substituieren und so die Verantwortung für die Mobilitäts-Daseinsvorsorge von dem ÖPNV-Aufgabenträger kostensparend auf Kommunen und Ehrenamt zu verlagern. Bürgerbussen kommt in erheblichem Maße eine gesellschaftliche Funktion für die örtliche Gemeinschaft zu: FahrerInnen bietet sie die Möglichkeit, sich sinnvoll und sichtbar sozial zu engagieren. Fahrgästen erleichtern sie die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Letztlich ist der Bürgerbus auch selbst ein sozialer Treffpunkt.
Frankfurter 10 Punkte-Plan für die Umsetzung von Klima- und Ressourcenschutz in Ballungsräumen
(2022)
Herausgegeben von der Direktorin und dem Direktoren des FFin: Prof. Dr. Martina Klärle, Prof. Dr. Hans Jürgen Schmitz Frankfurter Forschungsinstitut für Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik als Novellierung der ersten Version, entwickelt im Rahmen des Kongresses „Energiesog Ballungsraum“ vom 18.02.2013.